Die Hamburger Deichstraße wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Graf Adolf III. ließ hier zur Vergrößerung des Stadtgebiets einen Deich von holländischen Siedlern aufschütten.
“Berühmt” wurde die Deichstraße durch den “großen Brand” von Hamburg.
Am 5. Mai des Jahres 1842 gegen 1.00 Uhr nachts entbrannte im Speicher des Hauses Nr. 42 (schräg gegenüber der heutigen Kanzlei) ein Feuer aus unbekannten Gründen. Hinweise deuteten darauf hin, dass fahrlässige Dachdecker das Feuer entfachten, als sie mit Lötarbeiten beschäftigt waren.
Das Feuer breitet sich rasch über die dicht aneinandergebauten Fachwerkhäuser aus. Drei Tage später am 8. Mai 1842 ist ein Großteil der Hamburger Altstadt weitgehend dem Feuer zum Opfer gefallen.
Ein Teil der Flüchtlinge wird mit der ersten Norddeutschen Eisenbahn nach Bergedorf gebracht. Ursprünglich war vorgesehen, die neue Eisenbahnlinie Hamburg-Bergedorf erst am 07. Mai 1842 feierlich zu eröffnen. Dem Feuer fallen 51 Menschenleben zu Opfer. Nicht weniger als 20.000 der 200.000 Hamburger werden hierdurch obdachlos. Das Feuer kann – beim heutigen Straßenzug “Brandsende” – erst aufgehalten werden, nachdem die Feuerwehr verschiedene Gebäude sprengte. Beachtlich und typisch für den hanseatischen Geschäftssinn war, dass auch das Rathaus gesprengt wurde, die Neue Börse dagegen unter Lebensgefahr von Hamburger Kaufmännern gegen das Feuer verteidigt wurde, und dies erfolgreich.
Heute wird das Andenken an den großen Brand in Hamburger Museen und Ausstellungen gewürdigt. So versucht z.B. die Ausstellung “Hamburg Dungeon” die beängstigende Situation von damals realitätsnah wiederzugeben.
Erst im Jahr 1972 hielt der Hamburger Senat seine Deichstraße für erhaltenswert und sicherte durch Beschluss den Erhalt der letzten hiesigen Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert.